Jahrzehnte lang waren Betroffene von Notfallsituationen und deren persönliches Umfeld, aber auch unsere eigenen Einsatzkräfte mit der Bewältigung von kritischen Lebensereignissen und den damit einhergehenden Belastungen auf sich allein gestellt. Glücklicherweise hat sich auf dem Gebiet der Psychosozialen Notfallversorgung in den vergangenen Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen, sodass wir heute qualitativ hochwertige psychische Hilfe, basierend auf einem einheitlichen DRK-Ausbildungskonzept PSNV, für Betroffene wie Helfer bieten können.
Zumeist unvorbereitet werden Menschen durch plötzlich eintretende Not- und Unglücksfälle aus der Normalität ihres Lebens herausgerissen. Ob dies die Nachricht über den Tod eines Familienmitglieds nach einem schweren Verkehrsunfall oder der Suizid eines Freundes ist. Diese Situationen belasten und überlasten die Beteiligten und dabei nicht zuletzt die Helfer, die mit unterschiedlichsten Situationen und dem Leid, welches von solchen Ereignissen ausgeht, konfrontiert sind.
Um bestmöglich mit diesen Belastungen umgehen zu können, durchlaufen alle aktiven Helfer unserer Bereitschaft eine psychosoziale Grundausbildung, die sie nicht nur darin schult, im ersten Moment psychosoziale Soforthilfe zu leisten, sondern auch den eigenen psychosozialen Schutz nicht zu unterschätzen und bei Bedarf auf weitergehende Hilfe zurückzugreifen. Diese kann zunächst in Form von weiter spezialisierten Helfern aus den eigenen Reihen in Anspruch genommen werden und bei Bedarf durch psychologisches Fachpersonal fortgeführt werden.
Zudem gibt es im Main-Kinzig-Kreis ein übergeordnetes Notfallseelsorge-Team auf welches im Akutfall durch die Leitstelle zurückgegriffen werden kann.